Mit VoIP zum universellen Informations- und Kommunikations-Netzwerk (2/6)
VoIP (Voice over IP) ist ein konzeptionell neuer Ansatz, um verschiedene und bisher völlig getrennte Netzwerke zusammenzuführen und unterschiedliche Dienste zu integrieren, für welche zuvor eigene Netze unterhalten werden mussten. Audio- bzw. Sprachdienste sowie Bild, Video und Daten werden so in einem einzigen Netzwerk integriert und können in Form neuer "added value"
Anwendungen genutzt werden. Aufgrund der heute günstigen und zunehmend breitbandigen Internetanbindungen dürfte auch die Video-Telefonie bzw. das Videoconferencing zu neuem Leben erweckt werden.
Von leitungsgebundenen Telefonnetzen zu integrierten, modernen Daten-Netzen
In der Vergangenheit gab es leitungsgebundene Telefonnetze, welche mit Hilfe von Telefonmodems auch zur Datenübertragung genutzt wurden. Verbesserte Netzwerktechnologien, in erster Linie das ADSL-Verfahren, ermöglichen seit einigen Jahren die parallele und vollkommen unabhängige Nutzung der Telefonleitung für Gespräche und für Internetanwendungen. Die Parallelübertragung
wird durch die Nutzung unterschiedlicher Frequenzbänder einer Leitung ermöglicht, so dass sich Telefonie und Daten nicht in die Quere kommen. Inzwischen können sogar leistungshungrigere Videodienste von den Internetprovidern angeboten werden, die weit über die Telefonie hinausgehen.
Riesiges Potential der Datennetzwerktechnik
Diese Entwicklung zeigt deutlich, welches Potenzial in den sich rasant entwickelnden Datennetzen steckt: In der Vergangenheit wurden Datenanwendungen vielmehr als Zusatz im Telefonnetz genutzt. In den letzten Jahren wurde die Datennetzwerktechnik weiterentwickelt und die Datenraten der weit verbreiteten ADSL-Netze steigen stetig.
Völlige Dominanz der Datennetze
Für Teilnehmeranschlüsse, die bislang ausschließlich in Zusammenhang mit einem Analog- bzw. ISDN-Anschluss zur Verfügung gestellt werden, zeichnet sich eine vollständige Kehrtwende ab: Netzanbieter könnten einen ADSL-Anschluss anbieten, der keinen herkömmlichen ISDN- oder Analogtelefonanschluss mehr enthält: Der ADSL-Anschluss überträgt die Datenpakete der
Telefongespräche neben anderen Daten gleich mit.
Qualität der Sprachdienste
Die Paketübertragung von Daten ist mit dem Transport von Paketpost vergleichbar: Ein Sender verpackt digitalisierte Sprachdaten in einzelne Pakete und schickt diese auf die Reise. Dabei können Pakete durch individuelle Transportwege unterschiedliche Laufzeiten zum Empfänger aufweisen oder auf dem Transportweg verloren gehen. Letztlich weiß der Sender nicht, ob und
wann die versendeten Pakete beim Empfänger eintreffen, so dass der Transport unsicher ist.
So scheint scheint der Einsatz von so genannten paketbasierten Netzen in Zusammenhang mit dem Internet Protokoll (IP) für Sprachübertragung problematisch zu sein: Während analoge und digitale Telefonnetze die Sprache kontinuierlich übertragen und dabei extrem verzögerungsarm arbeiten, bringen paketbasierte IP-Netze einige Nachteile mit, die sowohl
Verzögerungen der Sprachübertragung, als auch Aussetzer und Verzerrungen verursachen können.
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Um eine mit der leitungsgebundenen Telefonnetzen vergleichbare Sprachqualität zu gewährleisten, müssen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um den Transport zu optimieren: Alle Pakete sollten denselben Übertragungsweg nutzen und dürfen unterwegs nicht aufgehalten werden. So werden Priorisierungs- und Wegerouting-Maßnahmen ergriffen, um Sprachdaten
gegenüber anderem Datenverkehr bevorzugt durch Datennetze zu transportieren. Alle Daten, die nicht in Echtzeit transportiert werden müssen, werden in den Netzwerkknoten verzögert, um priorisierte Gesprächsdaten passieren zu lassen.
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Regulierungsmassnahmen
Eine der zu entscheidenden Fragen ist, ob VoIP als Telefondienst - vergleichbar mit der herkömmlichen Festnetz-Telefonie - einzustufen ist. VoIP-Provider setzen sich vehement dafür ein, dass VoIP als Internet-Dienst eingestuft wird, der mit E-Mail- WWW- und anderen Diensten vergleichbar wäre und nicht als Telekommunikationsdienstleistung durch die Regulierungsbehörde zu regulieren wäre.
Vorteile von VoIP gegenüber klassischer Telefonie
Der treibender Faktor der derzeit zunehmenden Ablösung von herkömmlichen Telefonie-Netzen ist das Argument der Kosteneinsparung: Benötigte man bisher zwei Netzwerke, eins für Telefonie und eins für Datenanwendungen, kann durch die VoIP-Technologie die Netzwerkinfrastruktur auf ein einziges Datennetz reduziert werden. Dadurch entfallen doppelte
Verkabelung und Netzwerktechnik, und der Personalaufwand kann reduziert werden.
Neue "added value" Anwendungen
Als weiteres Argument gilt die Integration der verschiedenen Dienste: Verschmelzen Telefon- und Datennetze, ergeben sich neue, bisher nicht möglich gewesene Anwendungen. Ein einfaches und kommerziell sehr interessantes Beispiel ist das "Click-to-Dial"-Feature: Ein Klick auf einen Webseiten-Link könnte zum Beispiel eine direkte Telefonverbindung zum Kundensupport eines
Unternehmens herstellen.
Walkie-Talkie wieder interessant
Mit der VoIP-Technologie werden Walkie-Talkie-Funktionen wieder attraktiv. Dadurch ist es möglich, mit einzelnen oder mehreren Gesprächspartnern ständig verbunden zu bleiben, ohne dass dabei Verbindungskosten anfallen. Bezahlt wird dann nur, wenn gesprochen wird.
Der Einsatz von Walkie-Talkie-Funktionen ist überall dort zu finden, wo Menschen in dauerndem Kontakt bleiben müssen, beispielsweise in Bus- oder Taxiunternehmen oder im Speditionsgewerbe. Auch bei der Unterstützung von Aussendienstmitarbeitern ist VoIP von Nutzen.
Walkie-Talkie wird bereits in GSM-Mobilfunknetzen angeboten. Dahinter verbirgt sich jedoch bereits die neue VoIP-Techologie: Die Sprache wird in Mobilfunknetzen mittels Paketübertragung über GPRS-Datendienste abgewickelt, womit nur speziell hierfür vorbereitete Endgeräte den Dienst unterstützen.
Nachteil: Nun auch noch Spam über Internet-Telefonie
Wo Licht ist, ist auch Schatten: Die aus der täglichen E-Mail-Praxis bekannte und lästige Spamflut wird wohl auch auf die VoIP-SIP-Telefoniedienste im Internet überschwappen, da die Anrufe im Internet genauso wie der E-Mail-Versand keine nennenswerten Kosten verursachen. Aufgezeichnete Werbebotschaften als kostenlose VoIP-Anrufe werden dann massenhaft
über das Internet versendet. Für diese neue Art von Spam ist bereits der Begriff SPIT (Spam over Internet-Telephony) kreiert worden.
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